18. September 2015

Kansas City Life Insurance - 10% in 3 Monaten

Die Kansas City Life Insurance bietet eine Chance auf relativ ungefährdete 10% oder USD 1270 bis Mitte Dezember 2015.

Der Hintergrund ist, dass die Eigentümerfamilie/Management die Kleinaktionäre raushaben will, um nicht mehr unter die SEC-Berichtspflichten zu fallen. Dadurch hofft man den Fokus weg von Quartalsergebnissen zu bekommen und Kosten einzusparen.

Man könnte auch sagen, dass das für die Initiatoren eine Möglichkeit ist eigene Aktien unter Buchwert zu kaufen. Entsprechende Beschwerden von Kleinaktionären wurden schon veröffentlicht. Z.B. hier:
http://massachusettsnewswire.com/shareholder-issues-letter-to-kcli-board-of-directors-believes-proposed-go-private-transaction-structured-unfairly-19289/

Das Unternehmen wird einen 1:250 Reverssplit durchziehen. Aktionäre, die weniger als 250 Aktien besitzen (also z.B. 249) bekommen für jede Aktie USD 52,50 in Cash (am 16. Dezember 2015). Danach wird die Aktie wieder gesplittet - im Verhältnis 250:1. Und alles bleibt, wie es war - nur eben ohne Kleinaktionäre.

Eine Aktie kostet momentan USD 47,40. Das macht einen Gewinn von (52,5-47,4)/47,4 = 10,76% in ca. 3 Monaten. Unter Ausnutzung der Maximalgrenze von 249 Stück kann man so einen relativ sicheren Gewinn von USD 1270 einfahren (vor Steuern und Gebühren).

Die Transaktion muss natürlich genehmigt werden, aber die oben angeführten Initiatoren kontrollieren mehr als zwei Drittel der Stimmrechte, was die ganze Sache relativ sicher macht.

Aufgrund der Beschränkung auf 249 Aktien, existiert diese Gelegenheit nur für Klein(st)investoren.

Die Proxy Statements der Kansas City Life Insurance können hier nachgelesen werden:
https://www.kclife.com/Company/Financials.aspx

Wikifolio: Ich habe es schon ausprobiert, über Wikifolio ist die Aktie nicht handelbar, wodurch diese Gelegenheit nicht nutzbar ist.

Ich werde mir wahrscheinlich 249 Aktien für mein Privatdepot kaufen.

18 Kommentare:

  1. Danke fürs Posten der Idee.
    Weisst Du wie es sich verhält, wenn man 2 Depots bei getrennten Banken unterhält und jeweils 249 Aktien besitzt? Werden diese zusammengerechnet?

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  2. Nein, ehrlich gesagt nicht. Ist aber schon möglich dass man das dann öfter nutzen kann

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  3. Okay, dann werde ich wohl sicherheitshalber meine Oma fragen ob sie einen Account öffnen will. ;-)
    Eine Sache noch: Im Proxy Statement heisst es noch "subject to any applicable U.S. federal, state and local withholding tax". Hast Du da eine Meinung bzw. Erfahrungen?
    Thx

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  4. Erfahrung nicht. Ich nehme an das bedeutet schlicht und einfach daß die Aktion den jeweiligen Steuer Regelungen unterliegt.

    Tom

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  5. Hallo Tom,

    das ist ein wirklich interessanter Artikel!! Darf ich fragen, wie du die Sache gestoßen bist? Kansas City Life Insurance ist nicht gerade bekannt.
    Zwei weitere Fragen:
    1) Wenn die Wkt. für ein tatsächliches Rausdrängen der Kleinaktionäre so groß ist, warum zieht dann der Aktienkurs nicht schleunigst gegen 52,5 USD?
    2) Weißt du, ob man die Aktie über einen gängigen Onlinebroker kaufen kann?

    Grüße und danke für den interessanten Content!!
    Malte

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    1. Purer Zufall. Bin beim Surfen darauf gestoßen. Ich glaube es war bei Seeking Alpha. Dann habe ich mir das auch angesehen.

      1) Das ist die Preisfrage. Entweder ist die Wahrscheinlichkeit nicht so hoch, wie ich glaube, oder die Kleinaktionäre können den Kurs nicht stark genug beeinflussen, damit der Kurs dahin geht. Für Großaktionäre besteht die Möglichkeit ja nicht, da sie mehr als 249 Aktien besitzen. Da, falls erfolgreich, die Aktion nach sich zieht, dass das Unternehmen danach aus den strikten Berichtsplfichten rausfällt, könnte das einigen Verkaufsdruck von Seiten einiger Großaktionäre nach sich ziehen.
      Das wäre zumindest eine Möglichkeit.

      2) Bei meinem geht es, aber ich habe keinen Überblick wo es geht und wo nicht ;-)

      Gruß
      Tom

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  6. Hi,
    danke für die schnelle Antwort!
    Das klingt aus meiner Sicht nach "sicherem" Gewinn und damit zu gut um wahr zu sein.... Habe mir gerade mal die Unterlagen angeschaut und du scheinst Recht zu haben...Wo genau hast du das mit den Stimmrechten gefunden, was ja die entscheidende Voraussetzung für das Durchgehen des Deals ist?
    Werde zwar keine 249 Aktien kaufen, aber ne kleine Position muss man eigentlich kaufen...

    Grüße Malte

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  7. Das steht in den Proxies. Die sind zwar relativ lang, und ich kann mich nicht mehr an die Seite erinnern. Aber es steht drin.

    Gruß
    Tom

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  8. So, habe es gefunden...

    "What potential conflicts of interest are posed by the Reverse/Forward Stock Split?
    Our directors and executive officers may have interests in the Reverse/Forward Stock Split that are different from
    your interests as a shareholder, and may have relationships that may present conflicts of interest. While our Board of
    Directors recommends a vote "FOR" the Reverse/Forward Stock Split, to the Company's knowledge, none of the
    Company's affiliates has made a recommendation, in their individual capacities, either in support of or opposed to
    the Reverse/Forward Stock Split. Our directors and executive officers, as well as Mr. Lee M. Vogel (who holds a
    revocable proxy to vote all shares held by members of a family voting group), have indicated that they intend to vote
    the shares of our Stock for which they have or share voting power and which are outstanding on the record date and
    eligible to vote at the Special Meeting (believed to be 7,079,499 shares or approximately 66.7% of our outstanding
    Stock eligible to vote at the Special Meeting) "FOR" each of the proposed amendments to our Articles of
    Incorporation to effect the Reverse/Forward Stock Split."

    Die Frage, die sich mir dann noch stellt ist, was könnte das ganze noch stoppen?
    Hier sehe ich die Möglichkeit dafür zu sorgen, dass noch knapp 300 "Kleinaktionäre" mind. 250 Aktien kaufen. Im Proxy steht nämlich, dass die SEC-Berichtspflichten dann entfallen, wenn es weniger als 300 Aktionäre gibt.
    Wie realistisch das ist vermag ich nicht zu beurteilen, 300Stk.* ~50 US-Dollar= 15.000 us-Dollar... das ist jetzt nicht die Welt, anderseits doch recht viel für einen einzelne Position im Depot eines Kleinanlegers. Und die Frage stellt sich, ob der Aufwand es wert ist. Anderseits finde ich die zahl 300 Aktionäre auch sehr gering...
    aber das liegt wohl auch an der Größe des Unternehmens...

    Grübelnde Grüße
    Malte

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    1. Malte, danke für die Arbeit. Ich habe den SA Artikel noch mal gefunden:
      http://seekingalpha.com/article/3516696-kansas-city-life-insurance-offering-a-37-percent-return

      Darunter stehen in der Zwischenzeit einige interessante Kommentare.

      a) Die Bedingungen können noch geändert werden (z.B. die Grenze auf 149 Stk. oder sonst was geändert werden)
      b) Offenbar rechnet das Unternehmen damit ca. 10 Mio. USD aufwenden zu müssen. Wenn jetzt viele aufsrpingen und 249 Stk. kaufen. wird das mehr. Wenn sie dann vielleicht doch 20 Mio. oder mehr ausgeben müssen - stört sie das?

      So ganz 100% scheint das also doch nicht zu sein.

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  9. Moin Tom,
    hmm ja mir erscheint das Ganze auch als zu unsicher...Da ich die Firma sonst nicht im Depot haben will (da ich sie nicht kenne und damit nicht beurteilen kann), werde ich wohl nicht kaufen... obwohl es schon sehr verlockend klingt...
    Grüße Malte

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  10. Habe mir das ganze nach dem Post auf valueblog.de auch angesehen und für uns deutsche Kleinaktionäre sieht die Situation, wie im SEC Filing beschrieben(komplett lesen!) nochmal anders aus:
    1. Aus verqueren, steuerlichen Gründen wird die Ausschüttung für ausländische Aktionäre als Dividende gewertet und muss damit komplett, also nicht nur der Kursgewinn, versteuert werden. Maßnahmen dies zu verhindern existieren, sind aber entweder teuer und/oder zeitintensiv.
    2. (Und das ist der große Haken):
    Die Aktie kann zwar zu jeweils 249 Stücken bei verschiedenen Brokern gekauft werden, jedoch besteht nur bei Eintragung/Registrierung als "Namensaktien" die Sicherheit, dass die Aktien auch wirklich eingezogen werden. Im Klartext:
    Sollten noch andere Kleinaktionäre unter demselben Broker auf die gleiche Idee gekommen sein, findet Konvertierung statt, da die Aktien auf den Namen des Brokers notiert werden.
    (Ich selbst habe nach Transaktionskosten mit einem kleinen Verlust wieder verkauft und gelernt, immer auf das Kleingedruckte zu achten)
    PS:
    Wer auf eine höhere Abfindung spekuliert, sollte sich seiner Spekulation bewusst sein. Duff&Phelps befinden das Angebot nach SEC Filing für fair.
    Aus deutscher Sicht ist diese Situation also definitiv KEINE (fast) risikofreie Arbitragemöglichkeit!

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    1. "findet keine Konvertierung statt"

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    2. Ich werde das auch bleiben lassen. Ich muss zugeben, dass ich hier nicht gründlich recherchiert habe, es gibt einfach zu viele unklare Punkte.

      Ich werde mich darauf beschränken die Situation zu beobachten. Mal schauen was raus kommt, vielleicht kann ich was für die Zukunft lernen.

      Fokus zurück auf "normale" Investments.

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  11. Der Deal ist durch.
    http://www.bizjournals.com/kansascity/news/2015/12/15/kansas-city-life-shareholders-vote-to-go-private.html

    Mal sehen wann die Kohle überwiesen wird.

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    1. Danke für den Hinweis. Ich habe mir auch eine Erinnerung gestellt, um das zu prüfen.

      Hier die offizielle Mitteilung der Kansas City Life Insurance: https://www.kclife.com/Company/News.aspx?release=147

      Der Kurs ist interessanterweise immer noch bei ~48,50.

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    2. Wäre ein toller Short gewesen, wenn überhaupt möglich.

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    3. Wenn man sich den Chart nach der Aktion (ab 16. 12.) ansieht, definitiv. Es scheint als hätten jene, die von der Aktion profitieren wollten, den Kurs tatsächlich halbwegs oben gehalten.

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